Entscheidung zum Lichtenberger Frauenpreis 2021 ist ein Skandal!

Mit Entsetzen nehmen wir zur Kenntnis, dass das Bezirksamt Lichtenberg sich gegen das Votum einer parteipolitisch unabhängigen Jury zur Vergabe des Lichtenberger Frauenpreises entschieden hat. Zumindest ist dies einer Stellungnahme des Lichtenberger Frauenbeirats vom 10.03.2021 zu entnehmen.

Leider sind bisher keine Gründe benannt worden. Formale Gründe können es nicht sein. Für uns ist klar, dass unser linker Bürgermeister dem Votum der Jury gefolgt ist. Michael Grunst würde wohl keine Vorlage ins Bezirksamt einbringen, wenn die formalen Voraussetzungen wie in den Jahren zuvor nicht erfüllt sind. Dies hätte die Jury bereits im Prozess der Entscheidungsfindung berücksichtigt.

Dazu äußern sich die Frauen im Fraktionsvorstand, Kerstin Zimmer, Camilla Schuler und Birgit Stenzel wie folgt:

„Damit ist klar, dass es also eine Allianz von 3 Männern aus SPD, CDU und AfD gibt, welche gemeinsam das Votum einer legitimierten Jury inhaltlich in Frage stellen. Gründe benennen sie keine. Wir erwarten jedoch, erst recht in einem Wahljahr, dass SPD, CDU und AfD dann so ehrlich sind und auch öffentlich dazu stehen, dass sie die Ziele für die Gleichstellung von Frauen nicht ernsthaft verfolgen.

Es wird erstmals seit der Initiierung durch unseren Bezirksbürgermeister Michael Grunst (DIE LINKE.) ausgerechnet in diesem besonderen Jahr keinen Frauenpreis in Lichtenberg geben. Und dies in einer Zeit, in der gerade Frauen die Last der Pandemie zu tragen haben. Sei es mit Kinderbetreuung und Homeschooling oder der Pflege von Angehörigen. Auch in den Berufen, welche jetzt in der Pandemie zur Bekämpfung derselben an erster Stelle stehen, arbeiten überwiegend Frauen und das überwiegend für unterdurchschnittliche Einkommen - in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder auch Kitas und Schulen.

Derzeit findet die Lichtenberger Frauenwoche statt und im Rahmen dieser wurde in den vergangenen Jahren der Preis an engagierte Frauen gegeben oder wie im letzten Jahr pandemiebedingt zumindest verkündet.

Wir erwarten auch von männlichen Bezirksamtsmitgliedern in einem für Beteiligung und Einbeziehung stehendem Bezirk, dass sie dem Votum einer unabhängigen Jury folgen oder sich klar und deutlich zu den ablehnenden Gründen äußern.

Demokratie lebt von Ehrlichkeit und Respekt!“

Für Nachfragen: Kerstin Zimmer (0174 68 93 251)

Kerstin Zimmer und Norman Wolf
Fraktionsvorsitzende DIE LINKE. in der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin (v.i.S.d.P.)