Stadtentwicklung von links – Mit dem Bus durch Lichtenberg

Lichtenberg wächst und wird in den nächsten Jahren kräftig weiterwachsen. Gerade in der schnelllebigen Stadtentwicklungspolitik ist es dabei oft schwierig, alle Akteure auf den gleichen Informationsstand zu bringen. Gemeinsam mit dem Bürgermeister Michael Grunst, Vertretern der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und unseren linken Mitgliedern des Abgeordnetenhauses haben wir daher mit dem Bus Orte aktueller städtebaulicher Debatten aufgesucht, über den Stand der Planungen informiert und das Projekt sowie Alternativen diskutiert. 

Die Teilnehmer starteten ihre Tour in der Detlevstraße. Zwischen „Gartenstadt Hohenschönhausen" und den S-Bahn-Schienen plant die HOWOGE ca. 400 Wohneinheiten. Der Standort ist auch grundsätzlich für den Wohnungsbau geeignet, aber im Dialog mit den Anwohnern ist eine vernünftige verkehrliche Erschließung sicherzustellen.
Das nächste Mal machte der Bus vor dem Innenhof Barther Straße 17 - 19 halt. Die HOWOGE plant hier 280 Wohnungen. Es handelt sich um eine besonders sensible Innenhofbebauung, weshalb in einem intensiven Diskussionsprozess zwischen Anwohnern und HOWOGE ein für alle Seiten tragbarer Kompromiss gefunden werden muss.
Nächster Stopp war das Gebiet Rhinstraße. Während im Gebiet bisher vor allem Gewerbe dominiert, kann sich DIE LINKE eine Öffnung hin zu mehr Wohnnutzung vorstellen. Das Flächenpotential im Areal ist groß und sollte genutzt werden.
Weiter fuhren wir zum Gewerbegebiet Herzbergstraße. Dort gilt es die bisherigen Nutzungen, d.h. Gewerbe und Kultur planungsrechtlich zu sichern und damit den historisch gewachsenen Gebietsstrukturen Rechnung zu tragen.
Anschließend hielten wir im Süden des Bezirks an der Rummelsburger BuchtHier diskutierten wir über den Bebauungsplan Ostkreuz und machten uns für die Möglichkeit stark, mehr öffentlichen und sozialen Wohnraum als bisher vorgesehen zu verwirklichen.
Den Schlusspunkt setzte ein Besuch in den Innenhöfen der Ilsestraße. Hier wurden wir schon von der engagierten Bürgerinitiative erwartet. Wir verliehen noch einmal unserer Überzeugung Ausdruck, dass die flächenmäßig kleinen Innenhöfe in der Ilsestraße keine Nachverdichtung vertragen.

Insgesamt stellt das Wachstum Berlins die wohl größte kommunalpolitische Aufgabe unserer Zeit dar. Ob wir hier mit unseren Konzepten Erfolg haben werden, hängt wesentlich davon ab, wie gut wir sie untereinander und mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutieren. Die Bustour durch den Bezirk war dafür ein gelungener Beitrag.
Antonio Leonhardt